– Sonntagnachmittagsnachholshow –

Mal freigeistige Comedienne, mal exaltierte Diva, manchmal auch beides zusammen. Ob entrückte Denkerin und Songwriterin, sehnsüchtig Liebende oder kindliche Lebensfreudeversprüherin – Chanson Noir-Schöpferin Magdalena Ganter schlüpft auf ihrem ersten unter eigenem Namen veröffentlichten Album in viele Rollen, bleibt dabei aber immer: ganz sie selbst.
 Inspiriert von den kammerorchestralen Klängen der Zwanzigerjahre gelingt der Künstlerin in Zusammenarbeit mit Produzent Tobias Siebert (u.a. And The Golden Choir) auf „Neo Noir“ der unbekümmerte, doch nie unbedarfte Flirt mit den Brüchen: Varieté verquickt sie mit Jazz, schüttet aus dem Ärmel eine Prise Indie dazu und würzt das Ganze mit atmosphärisch-perkussiven Klängen zu einer ebenso wilden wie bekömmlichen Mixtur, über die sie mit zwischen eindringlichem Flüstern und federleichter Koloratur changierender Stimme ihre wortwitzdurchwebten Texte schüttet. Auch an den Tasten ist Ganter zu hören. Dabei steht das Lied selbst im Mittelpunkt: Dreizehn Vier-Minuten- Miniaturen kreisen um Ganters Lebensthemen Freiheit, Aufbruch und Emanzipation, Zweifel, Angst und ihre Überwindung. Fast immer mit von der Partie: Das ironische Augenzwinkern wie auf der Vorab-Single „Nackt“, deren selbstvergessen-vergnügte Ich-Erzählerin ihrem Gegenüber das Leben aufregend, mitunter aber auch strapaziös zu gestalten weiß, indem sie singt: „Ich geh jetzt duschen, und zwar nackt – und nur für mich allein“, um ihn vor verschlossener Badezimmertür mit seinem Kopfkino zurückzulassen.