Tashi Wada Group

Es ist eine mysteriöse Verbindung zwischen Raum, Harmonie und Klang, die Drone-Künstler Tashi Wada auf seinem mit „Nue“ betitelten Album herstellt. Über Jahre hinweg trat Tashi zusammen mit seinem Vater Yoshi Wada, Komponist, Dudelsackspieler und einst Teil der experimentellen Kunstgruppe Fluxus, auf. Der Dudelsack ist es auch, der auf „Nue“ sehr präsent ist. Gespielt wird er sowohl von Vater als auch Sohn. Überhaupt ist es die Zusammenarbeit zwischen Familie Wada und befreundeten Musikern wie Julia Holter oder Corey Fogel, die das Album zu einem gleichermaßen funkelnden wie beruhigenden Werk machen. Die gedämpften Bassdrums, klare Synthesizer, dazu wundersame Sirenen, Resonanzglocken und Wecker sorgen für in sich fließende Stimmungs- und Klangwechsel, während Holters geisterhafter Gesang über allem schwebt.

Special Guest „Hekla

„Am Anfang hatte ich keine Ahnung, was ich tat“, verkündet die Isländerin Hekla Magnúsdóttir offen. „Es gibt keine spezifischen Regeln für das Spielen des Instruments und es gibt nicht viele Leute, die gut genug spielen, um es zu unterrichten.“ Wovon Hekla hier spricht, ist das 1920 von Lev Sergejewitsch Termen erfundene Theremin, ein elektronisches Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird. „Den Versuch zu unternehmen, die Luft zu zeichnen“, nennt das Hekla, die nach anfänglich punktuellem Einsatz des Instrumentes im Bandkontext, zuletzt den Fokus stärker auf ihre Arbeit als Solomusikerin gelegt hat. Ihre experimentelle, autodidaktische Herangehensweise erinnert dabei an die Partituren des kürzlich verstorbenen Komponisten Jóhann Jóhannsson. Das Klangerlebnis ist ebenso intensiv wie bizarr, Heklas zarte Stimme begleitet die breite Palette des Instruments bei ihren magischen Spaziergängen durch musikalische Grenzbereiche.