Das Rainald Brederling Quintett formte sich im Sommer 2018 in Weimar und ist seitdem auf der Suche nach sich selbst. Beziehungsweise nach Rainald. Der ist nämlich verschwunden. Schon länger.

Die vier Verbliebenen spielen auf ihrer Suche weiterhin Musik. Die ist divers, politisch, und auch mal recht laut. Das Rainald Brederling Quintett schreit seinen Unmut über so manche Sache einfach heraus: Geschlechtertraditionen, Wald-Rodungen, die eigens zu verantwortende Verschwendung, der Geruch von Benzin – all das würden sie lieber hinter sich lassen. Sie würden gern beim gemeinsamen Spielen ihre obere Kopfhälfte verlieren um die Sterne besser zu sehen, als fluide, kosmische Formen zu einem Bandorganismus wachsen, den Text in der Musik leben. Und so ergibt sich ein Plädoyer für die Zukunft: wütend, frei, gezielt, theatral oder zart, ob wortgewaltig oder stumm.

Das Rainald Brederling Quintett ohne Rainald – ohne erfahrenen Bandleader, ohne im Vordergrund stehende Künstler:innenpersönlichkeit. Dafür klar im Hier und Jetzt. Ein kleines Orchester, das nach Songdienlichkeit, Abkehr von gängigen Bandrollentypen, Virtuosität und vor allem nach Aktualität strebt. Robin Rauhut, Sonia Loenne, Grégoire Pignède und Eddy Sonnenschein.

(P.S.: Rainald, melde Dich, wenn Du das liest!)