Im April erschien „Even In The Tremor“, das dritte Album von Aly Spaltro a.k.a. Lady Lamb, und es markiert einen Wendepunkt in der musikalischen Welt der amerikanischen Singer-Songwriterin. Das erste Mal in ihrer Karriere fand sie den Mut, ausdrücklich über sich selbst zu singen: „Ich habe mich vorher noch nie so ausgesetzt. Aber auf der ganzen Platte geht es darum, dass ich mich mit mir auseinandersetze, meinen Weg zur Selbstakzeptanz durchkämpfe.“ Lady Lamb erzählt Geschichten aus ihrem Leben, kleine Miniaturen, mit feiner Präzision und voller genau beobachteter Kleinigkeiten gezeichnet. Von der Wiedertaufe ihrer Eltern im Planschbecken, der sie als Fünfjährige beigewohnt und nichts verstanden hat, und wie ihre Mutter ihr bei einem Milchshake erklärt hat, dass alle Menschen sterben müssen. Von der tiefen Liebe, die sie durchströmt, wenn sie das Bild ihre Mutter als Mädchen auf einem Kinderrad sieht, die Nachbarn beim Spielen mit ihren Hunden betrachtet oder ihrer Freundin nach der Dusche vorsichtig die verfilzten Haare auskämmt.

Obwohl sie doch gerade noch bekannt hat: „I’m not convinced that we should exist at all.“ Die kleinen Momente erzählen alles über Lady Lamb, viel von den Menschen, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute ist, einiges von ihrem Leben und in ihrer persönlichen Sicht ganz schön viel über ihre Seele. Über ein Jahr dauerte es, bis Lady Lamb endlich die Musiker und ihren Co-Produzenten gefunden hatte, mit denen sie ihre neue Haltung auch musikalisch umsetzen konnte. Mit Erin Tonkon, diemit Tony Visconti unter anderem an David Bowies „Blackstar“ gearbeitet hat, fand sie eine kongeniale Partnerin, die ihre Arrangements in feine und doch mächtige Sounds gepackt hat. „Es hat mich Jahre gekostet an diesen Punkt zu kommen, aber ich will mich nicht länger verstecken“, sagt Aly Spaltro, „ich will so ehrlich wie möglich sein. Darum schätzen die Menschen Kunst: Weil sie den Unterschied kennen zwischen Bullshit und echter Verletzlichkeit.“ Das ist das Manifest, auf das Lady Lambs furchtloses Songwriting baut, ebenso philosophisch wie emotional. Im Februar kommt sie zu uns, um ihre Songs live zu präsentieren.

Hardtickets gibt es in Jena in der Jenaer Bücherstube am Johannistor & im Radsport Ritzel in der Saalbahnhofstraße sowie in Weimar in der Brotklappe.

Eine Darbietung im Rahmen des Projekts ICEBERG.